Gefühlen ihren Lauf lassen
Die Tage werden kürzer und meist gehen wir im Dunkeln aus dem Haus und kommen im Dunkeln zurück. Es regnet und ist kalt. Die dunkle Jahreszeit bringt uns vermehrt mit unseren ungeliebten und verdrängten negativen Emotionen in Kontakt- Wut, Angst, Scham, Schuld, Trauer wollen gefühlt werden. Häufig sind es alte Emotionen, unverarbeitete Erlebnisse, die sich da an die Oberfläche drängen und durchlebt werden wollen. In der Regel lenken wir uns ab, rennen durch den Alltag, schaffen etwas, arbeiten noch mehr, treiben Sport, surfen im Internet, schauen fern, sind unterwegs. Die dunkle Jahreszeit bremst uns, sie fordert auf einen Gang runterzuschalten, zur Ruhe zu kommen. Doch wenn es um uns ruhig wird, wird es in uns meist erst einmal sehr laut und unruhig...
Es bringt nichts immer weiter zu laufen. Früher oder später müssen wir unserer inneren Stimme Raum geben, bevor wir krank werden. Sei achtsam mit Dir, Deinem Körper und Deiner Seele.
Halte kurz inne, setz Dich hin, atme und spüre in Dich hinein. Ohne zu werten... Wenn es Dir hilft mach Dir Musik oder eine kleine geführte Meditation an. Schreibe Tagebuch... Wenn Du wütend bist kannst Du auch bewusst der Energie freien Lauf lassen, indem Du Dich bewegst.
Nur wenige Minuten am Tag reichen aus. Lass alle Gedanken und Emotionen zu, habe keine Angst. Du wirst merken, sie kommen und gehen. Wenn Du aufhörst gegen sie anzukämpfen, können sie auch wieder abfließen. Sprich Deinen Ärger aus, schreie wenn Dir danach ist, weine, geh einmal durch diesen Schmerz hindurch. Danach wirst Du Dich wohler fühlen, lächeln, in Deinem Inneren wird es ruhiger. Du wirst zu Deinem besten Freund/ Deiner besten Freundin, weil Du auf Dich hörst und sorgsam mit Dir umgehst. Du wirst zunehmend merken, was Dir gut tut und was nicht und wirst im Alltag weniger vor Dir selbst davonlaufen.